COronagen:
FotoGrafie und Collage
Katja Tschirwitz
Bleikristall mit Jakobsmuschel I
Zweifach-Fotografie
Schüchternheit (Shyness)
Papiercollage
Nr. 1 aus der TANGRAM-Serie (Papiercollage )
Nimmt Bezug auf das alte chinesische Legespiel.
In Katja Tschirwitz' digitalen Fotografien werden unterschätzte Alltagsobjekte zu Symbolen von großer Präsenz und Poesie: eine zerbrochene Puppe, entsorgte Armaturen oder verfallene Industriearchitektur. Die Wahl des Bildausschnitts macht nur einen Teil des Objekts sichtbar, zusammengesetzt wird daraus ein vielsagendes Ensemble. Der sanft verwischte "Leinwandeffekt", entstanden durch zweifaches Fotografieren, verweist trotz moderner Mittel auf vergangene Zeiten, etwa auf die Ästhetik alter Zeitschriften oder handkolorierter Fotografien.
Surreal bis makaber, mit starken Farben oder kühler Eleganz:
Katja Tschirwitz' Collagen wurzeln in der Coronazeit. Poetisch, ironisch und mit Lust am Absurden bieten sie den akuten Mehrfachkrisen die Stirn. Obwohl die Schnittkanten der Papierteile kaum erkennbar sind, ist jede Collage ein handgefertigtes Einzelstück.
Die Geschichte beginnt ...
... am heimischen Bücherregal. Der bodennahe Bildband über René Magritte, erreichbar auch für Kinderarme, wird bepfotet und bestaunt. Das Kind merkt sich alles und wird größer.
... und mündet ...
... im Jahr 2020 in eine Unzeit.
Die Welt steht still und gleichzeitig Kopf. Der Weg führt zwangsläufig nach innen, Erfahrungen formieren sich, Erdachtes aber drängt nach draußen. Die Coronazeit trägt Früchte, die bis heute weiter reifen.
... geht weiter ...
... mit der Freude an Papier und Fotografiertem, gepaart mit großer Sammelleidenschaft.
Tier- und Pflanzenbilder, Food-, Architektur- und Modefotos überstehen die Jugendzeit gut. Es folgen zwei Musikstudien und der Start in den Kulturjournalismus.